Daimler Truck senkt Jahresausblick und kündigt Kurzarbeit an

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat nach einem schwachen zweiten Quartal den Jahresausblick nach unten korrigiert. Am Mittwochabend gab der Konzern bekannt, dass sowohl der Umsatz als auch die Profitabilität im laufenden Jahr geringer ausfallen werden als bisher erwartet. Die bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern im Industriegeschäft wird nun auf 8 bis 9,5 Prozent geschätzt, statt der zuvor geplanten 9 bis 10,5 Prozent. Auch der Finanzmittelfluss wird nur noch auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Besonders die schwachen Geschäfte in Europa und Asien belasten Daimler Truck. In Asien führte eine Abschreibung auf das Gemeinschaftsunternehmen BFDA zu einem Sonderaufwand von 120 Millionen Euro. In Europa stagnieren die Nutzfahrzeugmärkte aufgrund der schwachen Wirtschaftslage, was zu deutlich geringeren Verkaufszahlen führt. Im zweiten Quartal lagen die Verkäufe in Deutschland nur noch halb so hoch wie im Vorjahr. Ab September plant Daimler Truck Kurzarbeit in deutschen Werken, beginnend mit dem großen Werk in Wörth. Wie viele Beschäftigte betroffen sein werden, ist noch unklar. Bereits im April hatte der Konzern Leiharbeit zurückgefahren und flexible Arbeitszeitkonten genutzt. Kurzarbeit ist nun der nächste Schritt. Ein strikter Einstellungsstopp gilt ebenfalls weiterhin. Die für 2023 formulierten Renditeambitionen für das kommende Jahr stehen nun ebenfalls auf dem Prüfstand.