Massive Stellenstreichungen bei Automobilzulieferern und Großkonzernen

Eissmann Automotive hat Anfang des Monats Insolvenz angemeldet, was die Zukunft von 5000 Arbeitsplätzen weltweit, darunter 1000 in Deutschland, gefährdet. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Urach bei Stuttgart produziert Verkleidungskomponenten für nahezu alle Automarken. Auch große Unternehmen wie Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen planen erhebliche Stellenkürzungen. ZF, das global 165.000 Mitarbeiter beschäftigt, will seine Belegschaft in Deutschland bis 2029 um 12.000 reduzieren, was fast ein Viertel der Arbeitsplätze ausmacht. Betriebsratschef Achim Dietrich berichtete dem Handelsblatt, dass die Zahl sogar auf 18.000 steigen könnte. Der hochverschuldete Konzern plant, seine Kosten um sechs Milliarden Euro zu senken. Bosch, das etwa 60 Prozent seines Umsatzes im Bereich Mobilität erzielt, überarbeitet diesen Bereich umfassend. Der Konzern, der allein in Deutschland knapp 134.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat in den letzten Monaten schrittweise Stellenstreichungen angekündigt. Derzeit ist von 4000 Stellen die Rede, aber es könnten auch mehr werden. Allein die Einstellung der Diesel-Entwicklung führt zum Abbau von 1500 Arbeitsplätzen in Entwicklung und Verwaltung. Weitere 1200 Stellen im Softwarebereich sind ebenfalls betroffen. Continental will weltweit 7150 Stellen abbauen, was mehr als 3 Prozent der Gesamtbelegschaft entspricht. 5400 Stellen entfallen auf den Verwaltungsbereich, 1750 auf Forschung und Entwicklung. Trotz der schnellen technischen Veränderungen kürzt der Konzern seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 12 auf 9 Prozent des Umsatzes. Auch die Softwaretochter Elektrobit in Braunschweig mit 380 Mitarbeitern steht vor Stellenstreichungen. Reifenhersteller sind ebenfalls betroffen. Michelin zieht sich aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurück und streicht bis Ende 2025 über 1500 Stellen, unter anderem in Karlsruhe und Trier. Goodyear plant, das Werk in Fürstenwalde, Brandenburg, zu schließen, wodurch 700 Arbeitsplätze wegfallen werden.